Warum der Ikea-Effekt Innovation im Kreativ-Business ausbremst und wie er sich überwinden lässt
/Kennst Du das Gefühl? Stundenlang über einer Website gebrütet, Texte formuliert, ein Logo gebastelt. Das Ergebnis ist „Deins“, mit all der Mühe und Emotion. Der „Ikea-Effekt“ beschreibt genau diese Wertschätzung für Eigenkreationen. Was privat zum Stolz auf das selbst montierte Regal führt, kann im Business fatal sein. Denn diese emotionale Bindung ans Selbstgemachte überstrahlt mögliche bessere Lösungen und bremst Innovationen aus. Bist Du bereit, Dein „Business-Regal“ kritisch zu beäugen? Oder die vom Kumpel gebastelte Website einem Reality-Check zu unterziehen?
Psychologen entdeckten das Phänomen in einer Studie: Probanden sollten ein Ikea-Möbel montieren und wurden später befragt, wie viel sie dafür ausgeben würden. Das Ergebnis: Die Selbstbauer waren bereit, rund 63 Prozent mehr für ihr Werk zu bezahlen, als die Kontrollgruppe für das bereits fertige Produkt! (zur Studie der Havard Business School: Ikea-Effect – When Labor leads to Love)
Da steckt Herzblut drin, und das ist der Knackpunkt
Möbel aufbauen, steht hier symbolisch für den Ikea-Effekt im Berufsleben. Dieser betrifft auch Fotoshootings, Web-Design, Branding oder Kommunikation, generell eben Dienstleistungen und den Vibe: „Hm… kann ich auch!” Da fehlt es meist nicht an Hingabe, aber oft an der Expertise. Und selbst wenn die DIY-Ergebnisse leidlich gut sind, gibt es eine Kehrseite: Der Effekt hemmt die Bereitschaft zur Innovation, Evolution und Suche nach neuen Lösungen.
Das liegt an dem subjektiven Mehrwert, den wir selbst gemachten Produkten (oder entwickelten Prozessen) beimessen. Wir sind emotional involviert: Schweiß, Flüche, Freude, wenn es klappt – da steckt Herzblut drin. Und genau das ist der Knackpunkt. Auf Unternehmen und die berufliche Praxis herunter gebrochen, manifestiert sich im Ikea-Effekt:
> Status quo bewahren: Durch die emotionale Bindung ans Selbstgemachte neigen Unternehmer/innen dazu, Neues zu meiden. Verbesserungen und Innovation werden kaum angestrebt, da wir mit dem Status quo zufrieden sind.
> Verschwendung von Zeit und Ressourcen: Selbermachen kann zeitraubend und frustrierend sein. Diese Energie könnte man sinnvoller für andere Aktivitäten nutzen.
> Schlechte Ergebnisse: Nicht jeder ist handwerklich begabt: Die Selbstversuche in Kombination mit fehlender Expertise in der entsprechenden Dienstleistung führen selten zu Top-Ergebnissen.
> Scheuklappen: Der Ikea-Effekt fördert eine „Do-it-yourself"-Mentalität, die uns blind macht für andere Lösungen sowie externe Expertise einzuholen.
Eigenkreationen und Made By Friends
Gerade in Kreativ- und Architekturbranchen zeigt sich der Effekt. Ich kenne es z.B. aus Gesprächen, da wird an lieb Gewonnenem festgehalten – mitunter aus falscher Loyalität. So etwa an der 15 Jahre alten Website, weil „diese damals von der internen Grafikerin gestaltet worden ist”. Eigentlich ist sie zuständig für Illustrationen. Oder die Texte, die „der Kumpel bzw. die Schwägerin mal eben so” verfasst hat.
Und dass manche Planungsbüros die gute alte Empfehlung weiterhin als einzigen Weg zu neuen Aufträgen goutieren, ist auch eine Spielart des Ikea-Phänomens. Anstelle sich zu öffnen für moderne Wege im Marketing, heißt es mit hochgezogener Augenbraue: „Wir sind Kreative, keine Vertriebsleute”.
Hm, hierzulande tun viele immer noch so, als hätte man mit Marketing den guten Geschmack oder irgendwelche Ideale verkauft. International finden kreative Unternehmer/innen andere Wege, Kunden anzusprechen und Aufträge zu erhalten...
Blinder Fleck: die Liebe zur eigenen Profession
Ein anderes Beispiel: Trotz hartem Wettbewerb denken nur wenige aus Kreativbranchen darüber nach, ob es zusätzliche Erlösquellen geben könnte, als die ursprüngliche Profession und das ganz große Projekt. Etwa, Menschen in bestimmten Bereichen mit ihrer Expertise zu coachen. Oder modulare Servicepakete zu schnüren, etwa auch als Einstieg für ein späteres großes Projekt. Stattdessen: „Nee, ich bin doch kein Berater… das ist mir alles viel zu klein. Und überhaupt, ich bin Architekt/in, darin bin ich am Besten.”
Klarer Fall von Liebe zur eigenen Profession, bei der man in die Falle das Ikea-Effekts tappt. Auch das könnte Evolution verhindern. Eine Haltung, die ich überwunden habe: Erlöse müssen nicht immer durch einen hochpreisigen 1:1-Service erfolgen, weil ich darin ja so gut bin! Mit ersten kleinen Produkten eröffne ich auch andere bzw. budgetfreundlichere Wege einer Zusammenarbeit.
Muster durchbrechen und den Ikea-Effekt aushebeln
Also, wie durchbrechen wir diesen inneren Ikea-Projekt-Modus? Es gibt zwei Wege: Entweder Du stößt selbst Neues an und probierst Dich aus. Oder du setzt auf Hilfe von Experten, was Zeit spart und Nerven schont. So kannst Du Dich auf dein Kerngeschäft konzentrieren, während andere Dein Projekt für Dich vorantreiben.
Wichtig: DIY ist nicht per se schlecht! Unter guter Anleitung bin ich ein Fan davon. Beispiel Website: Duch intuitive Editoren und moderne (!) Baukästen ist es heute möglich, einen soliden Onlineauftritt in Eigenregie zu gestalten. Und oft ist die Kombination aus DIY- und strategischer Unterstützung zielführender als ein mitunter überfrachteter Agenturansatz. Lies dazu auch diesen Beitrag über einen gangbaren Weg zur eigenen Website.
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Äh… wo war nochmal mein Inbusschlüssel?
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